Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Digitale Sturzerkennung in der Pflege
- Fallstatistik und Handlungsbedarf
- Technik & Funktion: Notrufsysteme mit Sturzerkennung
- Radar‑ und 3D‑Sensoren: neue Ansätze ohne Wearables
- Integration in die Pflegepraxis – Chancen und Herausforderungen
- Tipps für Pflegehilfsmittelhändler und Abrechnung
- Fazit
Einleitung: Digitale Sturzerkennung in der Pflege
Stürze gehören zu den größten Risiken im Alter. Sie führen oft zu schweren Verletzungen, verlieren den Menschen ihre Mobilität und belasten Angehörige sowie Pflegekräfte. Klassische Hausnotrufsysteme benötigen einen aktiven Knopfdruck – doch gerade nach einem Sturz ist dies oft nicht möglich. Hier kommen moderne Sturzsensoren und digitale Notrufsysteme ins Spiel. Sie erkennen ruckartige Bewegungen, messen anschließend fehlende Bewegung und setzen automatisch den Notruf ab. Im Zusammenspiel mit digitalen Pflegehilfsmitteln bieten diese Systeme älteren Menschen mehr Sicherheit und Autonomie und eröffnen Pflegehilfsmittelhändlern neue Geschäftschancen.
Fallstatistik und Handlungsbedarf
Mit zunehmendem Alter steigt das Sturzrisiko drastisch. Laut dem Ratgeber von Pflegehelden stürzt etwa ein Drittel der Menschen über 65 Jahre mindestens einmal pro Jahr, bei den über 80‑Jährigen sind es mehr als die Hälfte https://www.pflegehelden.de/hilfsmittel-fuer-senioren/sturzsensoren-funktionen-und-vorteile/#:~:text=Sturzsensoren%20%E2%80%93%20Funktionen%20und%20Vorteile. Jeder Sturz birgt die Gefahr langwieriger Schäden und kann zur dauerhaften Einschränkung der Selbstständigkeit führen https://www.pflegehelden.de/hilfsmittel-fuer-senioren/sturzsensoren-funktionen-und-vorteile/#:~:text=Jeder%20Sturz%20birgt%20dabei%20die,und%20die%20Bewegung%20zus%C3%A4tzlich%20einschr%C3%A4nken. Besonders kritisch wird es, wenn die betroffene Person allein lebt und nach einem Sturz keine Hilfe holen kann – ein Szenario, das Sturzsensoren verhindern sollen. Diese Sensoren alarmieren bei einem erkannten Sturz automatisch hinterlegte Kontakte oder eine Notrufzentrale und sorgen so auch dann für Hilfe, wenn die Person bewusstlos ist https://www.pflegehelden.de/hilfsmittel-fuer-senioren/sturzsensoren-funktionen-und-vorteile/#:~:text=,die%20am%20K%C3%B6rper%20getragen%20werden.
Die steigenden Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf: Die Pflegebranche muss Sturzprävention und -erkennung stärker in den Fokus rücken. Neben Training zur Sturzprophylaxe gehören moderne Assistenzsysteme dazu. Für Pflegehilfsmittelhändler eröffnen sich damit neue Produktsegmente mit großem gesellschaftlichem Nutzen.
Technik & Funktion: Notrufsysteme mit Sturzerkennung
Digitale Hausnotrufsysteme mit Sturzerkennung kombinieren klassische Notrufgeräte mit zusätzlicher Sensorik. Ein solches System verfügt über einen Handsender, eine Basisstation und Sensoren. Erkennt der Sensor ruckartige Bewegungen und im Anschluss keine weitere Bewegung, wird automatisch ein Notruf ausgelöst https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=Was%20ist%20ein%20Notruf%20mit,Sturzerkennung. Bei einem Fehlalarm genügt ein Knopfdruck zur Entwarnung https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=1,wenn%20er%20nicht%20gest%C3%BCrzt%20ist. Diese Systeme sind sowohl für Senior*innen als auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet; eine Sturzerkennung ist besonders sinnvoll bei Erkrankungen wie Demenz, Muskelschwäche oder Parkinson https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=F%C3%BCr%20wen%20eignet%20sich%20ein,Notruf%20mit%20Sturzerkennung.
Viele Anbieter ergänzen die Sturzerkennung um hilfreiche Zusatzfunktionen. Dazu gehören Mobilfunk‑Module und Freisprecheinrichtungen, damit Betroffene direkt mit der Notrufzentrale oder Angehörigen sprechen können https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=Intelligente%20Notrufsysteme%3A%20Zusatzfunktionen. GPS‑Ortung ermöglicht es der Notrufzentrale, den Aufenthaltsort zu bestimmen und Rettungskräfte zum Unfallort zu lotsen https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=,das%20Tracking%20von%20Gesundheitsdaten. Moderne Smartwatches integrieren zudem Sensoren zur Messung von Herzfrequenz und Blutsauerstoff https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=Tracking%20von%20Gesundheitsdaten. Entscheidend ist, dass der Sensor zuverlässig arbeitet, eine lange Batterielaufzeit bietet und benutzerfreundlich ist – Aspekte, die Händler bei der Produktauswahl beachten sollten.
Radar‑ und 3D‑Sensoren: neue Ansätze ohne Wearables
Neben tragbaren Sturzsensoren entwickeln Hersteller kontaktlose Systeme. Ein Beispiel ist der Vayyar Home Sensor, der mittels Radarwellen Bewegungen im Raum erkennt. Laut dem Anbieter casenio erfasst der Sensor nicht nur Stürze, sondern auch das Verlassen des Betts zu ungewöhnlichen Zeiten https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=Mit%20dem%20neuartigen%20Sensor%20Vayyar,Zeiten%2C%20wie%20in%20der%20Nacht. Erkennt das System einen Sturz, löst es sofort Alarm aus; dadurch steigt die Sicherheit insbesondere bei alleinlebenden und sturzgefährdeten Personen https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=%E2%80%9EDie%20Vayyar%20Home%20Sensoren%20erkennen,ist%20die%20direkte%20Sturzerkennung%20von.
Der Sensor arbeitet mit schwacher Radarstrahlung, etwa 200‑mal geringer als die eines Mobiltelefons, und verwendet KI‑Software zur Analyse der Bewegungen https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=Der%20Vayyar%20Home%20Sensor%20arbeitet,%E2%80%93%20ohne%20Kameras%20und%20ohne. Er funktioniert ohne Kamera und ohne dass eine Person ein Gerät tragen muss; somit bleibt die Privatsphäre gewahrt https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=Raum%20befindet%2C%20gest%C3%BCrzt%20ist%2C%20oder,Thomas%20Katzenmeier%2C%20Produktmanager%20bei%20PureSec. Die Installation ist einfach: Der neun Zentimeter große Sensor lässt sich wie ein Rauchmelder an Wand oder Decke befestigen und per Plug and Play in ein Smart‑Home‑System integrieren https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=Der%209%20cm%20gro%C3%9Fe%20Vayyar,Wohnen%20und%20station%C3%A4re%20Pflegeeinrichtungen%20geeignet. Für Pflegehilfsmittelhändler eröffnet dies einen neuen Produktbereich, der sich für Wohnungen, betreutes Wohnen und stationäre Einrichtungen gleichermaßen eignet.
Integration in die Pflegepraxis – Chancen und Herausforderungen
Digitale Unterstützungssysteme gewinnen in der stationären Langzeitpflege zunehmend an Bedeutung. Eine Interviewstudie zur Implementation einer Sturzsensorik zeigt, dass die Technologien dazu beitragen, die Selbstständigkeit älterer Menschen zu bewahren und Arbeitsprozesse des Pflegepersonals zu unterstützen https://www.springermedizin.de/pflege/altenpflege/implementation-einer-sturzsensorik-in-der-langzeitpflege/26278756#:~:text=Zusammenfassung. Als fördernde Faktoren nennen Pflegefachkräfte die zeitnahe Information über Sturzgefährdungen oder erfolgte Stürze, die Aufrechterhaltung der Autonomie der Bewohner*innen und das gesteigerte Sicherheitsgefühl im Team https://www.springermedizin.de/pflege/altenpflege/implementation-einer-sturzsensorik-in-der-langzeitpflege/26278756#:~:text=Ergebnisse%20und%20Diskussion.
Gleichzeitig weisen die Befragten auf Herausforderungen hin: Systeme benötigen individuelle Einstellungen, Schulungen zur Bedienung und Akzeptanz bei den Nutzer*innen. Fehlalarme und mangelnde Erfahrung im Umgang mit der Technik können den Nutzen schmälern https://www.springermedizin.de/pflege/altenpflege/implementation-einer-sturzsensorik-in-der-langzeitpflege/26278756#:~:text=Grunds%C3%A4tzlich%20konnte%20durch%20die%20Studie,nicht%20vorhandenem%20Wissen%20im%20Vordergrund. Händler sollten deshalb nur ausgereifte Produkte anbieten, auf einfache Bedienung achten und Kunden umfassend beraten.
Tipps für Pflegehilfsmittelhändler und Abrechnung
- Produktportfolio erweitern – Ergänzen Sie klassische Hausnotrufsysteme um intelligente Sturzsensoren. Bieten Sie sowohl tragbare Varianten (z. B. Armband, Gürtel) als auch kontaktlose Radar‑Sensoren an, damit Kund*innen das passende Modell wählen können. Weisen Sie auf den Unterschied zwischen stationären und mobilen Notrufsystemen hin und informieren Sie über Zusatzfunktionen wie GPS, Freisprechen und Gesundheitsmonitoring https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=Intelligente%20Notrufsysteme%3A%20Zusatzfunktionen.
- Auf Kostenerstattung hinweisen – Notrufsysteme mit Sturzerkennung gelten als Pflegehilfsmittel und sind ab Pflegegrad 1 bezuschussbar; bei manchen Anbietern fallen Zusatzgebühren für die Sturzerkennung an https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=Sturzerkennung%20als%20Zusatzfunktion%20zu%20Notrufsystemen. Erklären Sie Ihren Kund*innen, welche Leistungen die Pflegekasse übernimmt und welche Kosten privat zu tragen sind. Für wiederverwendbare Bettschutzeinlagen (PG 51) und Einmalhilfsmittel (PG 54) übernimmt die Pflegekasse bei genehmigtem Antrag ebenfalls die Kosten https://pflegehilfsmittelparadies.de/digitale-abwicklung-von-bettschutzeinlagen#:~:text=Die%20Produktgruppe%2051%20umfasst%20Pflegehilfsmittel,Pflegegrads%20zur%20Verf%C3%BCgung%20stellen%20k%C3%B6nnenhttps://pflegehilfsmittelparadies.de/pflegehilfsmittel-online-verwalten#:~:text=Die%20Abrechnung%20der%20Pflegehilfsmittelpauschale%20nach,der%20Antragserfassung%20bis%20zur%20Abrechnung.
- Digitale Prozesse nutzen – Setzen Sie auf Software, um Anträge und Abrechnung effizient abzuwickeln. Die digitale Lösung für Inkontinenzhilfen (PG 15) ermöglicht beispielsweise, Rezepte online hochzuladen; strukturierte Verordnungen landen direkt im System https://pflegehilfsmittelparadies.de/digitale-loesung-fuer-inkontinenzhilfen#:~:text=Ihre%20Vorteile%20bei%20der%20Beauftragung,einer%20Webseite. Für die Pflegehilfsmittelpauschale (PG 54) digitalisiert die Software den gesamten Prozess von der Antragserfassung bis zur Abrechnung https://pflegehilfsmittelparadies.de/pflegehilfsmittel-online-verwalten#:~:text=Die%20Abrechnung%20der%20Pflegehilfsmittelpauschale%20nach,der%20Antragserfassung%20bis%20zur%20Abrechnung. Und für Bettschutzeinlagen (PG 51) bietet die Plattform eine einfache Online‑Beantragung, Direktlieferung und transparente Prozessverläufe https://pflegehilfsmittelparadies.de/digitale-abwicklung-von-bettschutzeinlagen#:~:text=Intelligente%20Prozesse%20%E2%80%93%20echte%20Entlastung%3A. Durch die Verzahnung von Software und Webseite erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit, optimieren Abläufe und verbessern die Kundenbindung https://pflegehilfsmittelparadies.de/pflegehilfsmittel-online-verwalten#:~:text=Viele%20unserer%20Partner%20setzen%20deshalb,auf%20eine%20ma%C3%9Fgeschneiderte%20Webseite%2C%20die.
- Schulungen und Support anbieten – Helfen Sie Kund*innen, die Technik zu verstehen. Bieten Sie einfache Bedienungsanleitungen an und erklären Sie, wie Fehlalarme vermieden werden können. Informieren Sie auch über Datenschutz: Radar‑Sensoren wie der Vayyar Home Sensor arbeiten ohne Kamera und mit datenschutzfreundlicher Technologie https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=Der%20Vayyar%20Home%20Sensor%20arbeitet,Thomas%20Katzenmeier%2C%20Produktmanager%20bei%20PureSec.
- Trends beobachten – Die digitale Pflegebranche entwickelt sich rasant. Halten Sie Ausschau nach neuen DiPA‑Anwendungen (digitale Pflegeanwendungen) und sensorbasierten Inkontinenzprodukten, wie sie bereits im Beitrag zu digitalen Pflegehilfsmitteln 2025 beschrieben wurden. Ein wachsender Markt eröffnet Ihnen zusätzliche Umsatzpotenziale, wenn Sie frühzeitig geeignete Produkte in Ihr Sortiment aufnehmen.
Fazit
Sturzsensoren und intelligente Hausnotrufsysteme sind keine Zukunftsmusik mehr – sie retten Leben und geben älteren Menschen Sicherheit. Zahlen zeigen, dass Stürze im Alter häufig vorkommen und zu schweren Folgen führen können https://www.pflegehelden.de/hilfsmittel-fuer-senioren/sturzsensoren-funktionen-und-vorteile/#:~:text=Sturzsensoren%20%E2%80%93%20Funktionen%20und%20Vorteile. Moderne Notrufsysteme erkennen Stürze automatisch, bieten Zusatzfunktionen wie GPS und Gesundheitsmonitoring https://www.pflege.de/hilfsmittel/seniorennotruf/sturzmelder-sturzerkennnung/#:~:text=Intelligente%20Notrufsysteme%3A%20Zusatzfunktionen und können sogar kontaktlos via Radar arbeiten https://smart-altern.de/vayyar-home-sensoren-casenio-setzt-auf-sturz-und-anwesenheitserkennung-der-neuesten-generation/#:~:text=Der%20Vayyar%20Home%20Sensor%20arbeitet,Thomas%20Katzenmeier%2C%20Produktmanager%20bei%20PureSec. Für Pflegehilfsmittelhändler ergibt sich hier ein vielversprechender Markt. Die Integration solcher Systeme in Ihre Produktpalette, kombiniert mit digitaler Abwicklung (PG 15, PG 54 und PG 51), schafft neue Umsatzpotenziale und verbessert die Versorgung Ihrer Kunden. Indem Sie technologische Trends beobachten, Schulungen anbieten und Kunden zur Kostenerstattung beraten, positionieren Sie sich als moderner und verlässlicher Partner im Pflegehilfsmittelhandel.
Weiterführende Links
- Digitale Pflegehilfsmittel 2025: Sensorbasierte Inkontinenzversorgung, vernetzte Hausnotrufsysteme und DiPA im Überblick – Zum Artikel
- Die neuen Pflegehilfsmittelverträge P50, P51 und P52 – Wo liegen die Unterschiede? – Zum Artikel
- Pflegehilfsmittel einfach abrechnen – Die wichtigsten Infos zu §302 und §105 GKV‑Vertrag – Zum Artikel
- Digitale Lösung für Inkontinenzhilfen (PG 15) – Zur Software
- Pflegehilfsmittel online verwalten (PG 54) – Zur Software
- Digitale Abwicklung von Bettschutzeinlagen (PG 51) – Zur Software